“Ich fragte eine Schnecke, warum sie so langsam wäre.
Sie antwortete, dadurch hätte sie mehr Zeit,
die Welt zu sehen.”
Wir leben heute in einer schnelllebigen und oft hektischen Zeit. Viele von uns stehen täglich „unter Strom”: Verpflichtungen, Verantwortung, Termindruck… Durch die Hast verlieren wir häufig den Blick für das Schöne, das Wertvolle, das sich oft in Kleinigkeiten zeigt.
Vergleichbar mit einer Autofahrt: Wenn wir mit „100 Sachen“ durch eine beeindruckende Landschaft rasen, können wir deren Schönheit auch kaum wahrnehmen. Wenn wir hingegen das Tempo drosseln, kann die Fahrt zu einem Genuss werden.
Dieses Sinnieren hat mich auf ein Experiment gebracht. In Anlehnung auf die eingangs erwähnte Schnecke habe ich es einfach mit „Schnecken-Experiment“ bezeichnet.
Das Schnecken-Experiment
Verlangsamen Sie mal für eine Viertelstunde Ihre Bewegungen, Ihr Tun. Genau für eine Viertelstunde! Stellen Sie ruhig einen Wecker – am besten abends zu Hause.
Gehen Sie langsamer als gewohnt durch die Wohnung, setzen Sie sich langsamer hin – was auch immer Sie tun, machen Sie es gemächlicher als üblich. Entschleunigen Sie gewohnte Tätigkeiten! Und glauben Sie mir: Eine Viertelstunde kann dabei ganz schön lang sein.
Anfangs ist dieses bewusste Verlangsamen ungewohnt. Schon nach wenigen Minuten wurde ich bei diesem Experiment innerlich ungeduldig, richtig nervös. Aber ich habe die Viertelstunde durchgestanden. Und das Erstaunliche für mich: Nach etwa 10 Minuten hat sich diese innere Ungeduld in angenehme, wohltuende Ruhe verwandelt.
Als ich dann das Ganze auch bei einem Spaziergang versucht habe, erging es mir wie der Schnecke: Ich hatte plötzlich mehr Zeit, die Welt zu sehen. Mir fielen Kleinigkeiten auf, für die ich bisher keinen Blick hatte, obwohl ich dort öfters unterwegs war.
Vielleicht wollen Sie dieses bewusste Entschleunigen auch mal versuchen?
